Bei Frequentis sind die Orderbücher voll
Frequentis hat im Geschäftsjahr 2023 bei Umsatz und Auftragseingang deutlich zugelegt. Damit hat sich das Unternehmen aus Wien eine breite Basis für eine hohe Auslastung im laufenden Jahr vorgelegt. Der Entwickler von Sprach- und Daten-Kommunikationssystemen für Fluglotsen, Flughäfen, Blaulichtorganisationen, Eisenbahn und den Schiffsverkehr steigerte den Konzernumsatz um rund elf Prozent auf 427,5 Millionen Euro.
Geografisch wächst Frequentis in allen Regionen. Rund zwei Drittel der Erlöse entfielen auf die europäischen Märkte. Weitere 16 Prozent erzielte das Unternehmen in Nord- und Südamerika, 11 Prozent in Asien und 7 Prozent in Australien, Pazifik und Afrika. In Asien erwartet Vorstandschef Norbert Haslacher für die nächsten Jahre angesichts der zahlreichen neuen Flughafenbauten ein besonders kräftiges Wachstum.
Die Auftragseingänge untermauern, dass sich das Wachstum weiter beschleunigt hat. Hier schaffte das Unternehmen mit dem neuen Rekordwert von 504,8 Millionen Euro ein sattes Plus von 24,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wir sprechen hier ausschließlich von harten Bestellungen, die umsatzwirksam werden, ohne Rahmenverträge, betont der Vorstandsvorsitzende Norbert Haslacher. Davon entfielen rund 345 Millionen Euro auf den Geschäftsbereich Flugverkehrsmanagement, der 69 Prozent am Gesamtumsatz stellt.
Der Auftragsbestand verbesserte sich um 13,9 Prozent auf 594,7 Millionen Euro. 300 Millionen Euro, also rund die Hälfte davon, sollen 2024 als Umsätze verbucht werden. Einer der größten Aufträge, die Frequentis an Land zog, war eine Auftrag aus den USA mit einem Gesamtvolumen in dreistelliger Millionenhöhe. In Kooperation mit dem Telekomkonzern Verizon wird Frequentis für die US-Luftfahrtbehörde FAA in den nächsten Jahren alle sicherheitskritischen Bereiche im Luftraum auf ein IP-basiertes Netzwerk umstellen. In Norwegen erhielt FREQUENTIS den Zuschlag für die landesweite Leitstellenkommunikation für die Notfalldienste und die ärztlichen Bereitschaftsdienste. Ein weiteres Highlight war der Auftrag des französischen Bahnnetzes, der vorsieht, dass Frequentis 40 000 mobile Arbeitsplätze mit Kommunikationsnetzen ausstattet.
Die Kehrseite der zahlreichen neuen Projekte sind die Anlaufkosten. Gerade bei den mehrjährigen Großprojekten, wie wir sie letztes Jahr von der US-amerikanischen oder kanadischen Flugsicherung gewonnen haben, entstehen entsprechenden Anlaufkosten zum Projektbeginn. Die Profitabilität erhöht sich dann im Rollout, also während der Implementierung und der Wartung, erläutert Firmenchef Haslacher. 2023 schrumpfte die EBIT-Marge leicht auf 6,2 Prozent. Auch für das laufende Geschäftsjahr kalkuliert Frequentis mit einer EBIT-Marge von sechs Prozent. In absoluten Zahlen ausgedrückt verbesserte sich das Betriebsergebnis 2023 um rund sieben Prozent auf 26,6 Millionen Euro. Der Konzerngewinn stieg von 18,9 auf 20 Millionen Euro.
Deutlich die Profitabilität gesteigert hat der Geschäftsbereich Public Safety. Wir haben hier etliche softwarezentrierte Projekte verbucht, die durch den Lizenzanteil gute Margen erwirtschaftet haben, nennt Konzernlenker Haslacher als Hauptgrund dafür. Die geringe Umsatzsteigerung sei auf das Verschieben von Aufträgen zurückzuführen, und diese werden jetzt 2024 umsatzwirksam.
In seiner Jahresprognose für 2024 geht Frequentis davon aus, bei Umsatz und Auftragseingang weiter zu wachsen. Die Anlaufkosten für neue Projekte und Übernahmen wie die im Sommer 2023 zugekaufte norwegische Firma GuardREC, ein Spezialist für die Auswertung von Sprach- und Flugdaten, werden dagegen das Margenwachstum bremsen. Kurstreibende Nachrichten wird Frequentis deshalb in erster Linie mit neuen Aufträgen und Produkteinführungen generieren.
Technologisch ist das Unternehmen in sicherheitskritischen Kommunikationsfeldern top. Das gilt vor allem bei den digitalen Sprach- und Daten-Kommunikationssystemen für den global rapide wachsenden Drohnen-Flugverkehr oder bei remote und digital gesteuerten Airport Towers. Die digitale Ausrüstung der Behörden und der Bau von neuen Flughäfen bilden die Basis dafür, dass Frequentis bei immer mehr öffentlichen Ausschreibungen zum Zuge kommt.
Eine weitere Stärke der Gesellschaft ist ihre grundsolide Konzernbilanz. Die Eigenkapitalquote liegt bei 41,9 Prozent und die Netto-Cashposition belief sich Ende 2023 auf 84,3 Millionen Euro. Seine Dividende will Frequentis leicht erhöhen. Auf der Hauptversammlung am 6. Juni schlägt das Unternehmen vor, 0,24 Euro je Aktie auszuschütten. 0,22 Euro je Aktie waren es für das Geschäftsjahr 2022.
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ISIN: ATFREQUENT09
www.frequentis.com
Land: Österreich
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