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Der Jugend gehört die Zukunft: Pirmasens wird “MINT-Erlebnisort”

Westpfälzische Stadt positioniert sich als regionaler Vorreiter im Bereich der MINT-Breitenförderung durch einfachen Zugang von Kindern und Jugendlichen zu technischen und naturwissenschaftlichen Fragestellungen

Der Jugend gehört die Zukunft: Pirmasens wird "MINT-Erlebnisort"

Das Dynamikum Science Center in Pirmasens – Exponat Große Feder (Bildquelle: Dynamikum Science Center Pirmasens)

Junge Menschen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) nachhaltig begeistern und sie langfristig auch als Nachwuchs-Fachkräfte für die Region gewinnen: Mit dieser Zielsetzung wird jetzt aus Pirmasens ein MINT-Erlebnisort. Im Rahmen des Ausbaus der gesamten Westpfalz zu einer MINT-Region übernimmt die Stadt am Tor zum Pfälzerwald dabei eine Vorreiterrolle bei der MINT-Breitenförderung. Über möglichst niederschwellige Angebote sollen insbesondere auch Kinder und Jugendliche aus bildungsfernen Schichten schon früh einen Zugang zu technischen und naturwissenschaftlichen Themen erhalten und damit zu einer späteren Ausbildung in diesen zukunftssicheren Bereichen. Partnerschaftliche Unterstützung erhält das Projekt von dem vor Ort ansässiges IB (Internationaler Bund), dem bereits mehrfach ausgezeichneten Netzwerk “Pakt für Pirmasens” sowie dem “Arbeitskreis Wirtschaft und Arbeit”, außerdem von lokalen Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen.

Die Stadt Pirmasens hatte nach einer Initiative des ZukunftsRegion Westpfalz e. V. (ZRW) dafür den Weg geebnet, dass das Dynamikum Science Center beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMFB) im Rahmen von dessen Programm “MINT-Bildung für Jugendliche” den Antrag auf eine finanzielle Förderung als MINT-Erlebnisort stellt. Jetzt erfolgte die Zusage über eine Gesamtfördersumme in Höhe von rund 400.000 Euro für die insgesamt fünf Kernpartner ZRW, Dynamikum Pirmasens e. V., Technische Universität und Hochschule Kaiserslautern sowie die IB Südwest gGmbH.

Pirmasens als MINT-Erlebnisort bildet einen wesentlichen Teil des MINT-Clusters Westpfalz als einem engen Netzwerk gemeinsam mit den Städten Kaiserslautern und Zweibrücken. Im Zuge dessen entstehen weitere MINT-Erlebnisorte in einem Gebäude auf dem Kaiserslauterer Gartenschau-Gelände bzw. in einer städtischen Immobilie im Zentrum Zweibrückens. Alle drei Orte befinden sich damit in gut erreichbaren Lagen, zu denen beispielsweise ältere Jugendliche auch aus dem Umland eigenständig gelangen können.

Bei der Etablierung als MINT-Erlebnisort kommt dem Dynamikum eine besondere Bedeutung zu. Seit knapp 14 Jahren bietet das erste und einzige Science Center in Rheinland-Pfalz als außerschulischer Lernort bereits die Möglichkeit, an interaktiven Experimentierstationen die verschiedensten Phänomene aus Naturwissenschaft und Technik sowie Biomechanik und Sport spielerisch zu erforschen. In den optimal ausgestatteten Räumlichkeiten des Dynamikum wird nun ein “Makerspace” aufgebaut: In einer Art offenen Werkstatt können Kinder und Jugendliche in Workshops mit unterschiedlichen Werkzeugen und Werkstoffen üben und technische Projekte frei entwickeln wie auch selbst umsetzen. Daneben soll es unter anderem auch einen jährlichen MINT-Kongress exklusiv für Mädchen und junge Frauen geben sowie spezielle MINT-Ferienprogramme mit Experimenten, Vorlesungen, Betriebsbesichtigungen und einer abschließenden Verleihung eines MINT-Diploms.

“In der frühzeitigen Förderung von Kindern und Jugendlichen liegt unsere Zukunft. Daher haben wir uns zur Aufgabe gemacht, dieses Vorhaben auch engagiert mit Leben zu füllen. Angesichts der besonderen Herausforderungen, vor denen Pirmasens steht, wollen wir als MINT-Erlebnisort den Kindern und Jugendlichen den so wichtigen ersten Zugang zu diesen zukunftsweisenden Gebieten ermöglichen und echte Perspektiven aufzeigen. Gelingt es uns, sie im engen Zusammenspiel mit Initiativen unserer Nachbarstädte für die beruflichen Möglichkeiten in unserer Region zu begeistern, können wir sie durch gute Karrierechancen auch langfristig in der Westpfalz halten und damit zugleich dem drohenden Fachkräftemangel entgegenwirken”, beschreibt Markus Zwick, Oberbürgermeister von Pirmasens, die konkreten Ziele der jetzt startenden Maßnahmen.

Ergänzendes zur Stadt Pirmasens
Erste urkundliche Erwähnung fand Pirmasens um 850 als “pirminiseusna”, angelehnt an den Klostergründer Pirminius. Der als Stadtgründer geltende Landgraf Ludwig IX. errichtete im heutigen Pirmasens die Garnison für ein Grenadierregiment, es folgten 1763 die Stadtrechte. Am südwestlichen Rand des Pfälzerwalds gelegen und grenznah zu Frankreich ist das rund 42.000 Einwohner zählende, rheinland-pfälzische Pirmasens wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. In ihrer Blütezeit galt die Stadt als Zentrum der deutschen Schuhindustrie und ist in dieser Branche heute noch wichtiger Dreh- und Angelpunkt; davon zeugen unter anderem der Sitz der Deutschen Schuhfachschule, des International Shoe Competence Centers (ISC) oder der Standort der ältesten Schuhfabrik Europas. Zu den tragenden Wirtschaftsbereichen zählen unter anderem chemische Industrie, Kunststofffertigung, Fördertechnik-Anlagen und Maschinenbau. Pirmasens positioniert sich heute als Einkaufsstadt mit touristischem Anspruch und gut ausgestattetem Messegelände. Seit 1965 wird eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Poissy gepflegt. Weitere Informationen sind unter https://pirmasens.de erhältlich.

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