Dr. Reuter Investor Relations – CleanTech Lithium: CEO Aldo Boitano im Interview
Aldo Boitano ist CEO und einer der beiden Gründer von CleanTech Lithium. Der Ingenieur ist bereits seit 25 Jahren als Manager und Unternehmer in Chile und den USA und als Unternehmer aktiv. CleanTech Lithium entwickelt drei Lithium-Projekte im Norden Chiles. Für das fortgeschrittenste Projekt – Laguna Verde – hat das Unternehmen nun die erste Scoping-Studie vorgelegt. Die Aktien von CleanTech Lithium werden in London und Frankfurt gehandelt. Das UK Investor Magazin zeichnete es als bestes IPO an der AIM 2022 aus.
Beschreiben Sie unseren Lesern doch erst einmal, was eine Scoping Studie ist?
Es ist eine erste, initiale Wirtschaftlichkeitsstudie, einer PEA entsprechend. Die Scoping Studie gibt Informationen zur Technologie, die benötigten Ressourcen, die Kosten der Produktion und der Verarbeitungsanlage. Diese Studie hilft uns, den Investoren und der Branche, um die Größe des Projekts einzuschätzen. Dabei geht es aber auch um potenzielle Einnahmen, Steuerzahlungen oder die Energie- und Wasserzufuhr. Für unser zweites Projekt Fransisco Basin werden wir ebenfalls eine Scoping Study erarbeiten lassen. Dieses Vorkommen gilt als mindestens genauso groß wie Laguna Verde.
Welche Kosten sind den für einen möglichen Produktionsstart auf Laguna Verde zu tragen?
Das Capex, also die Investitionskosten, beträgt 383,6 Mio. US-Dollar. Dabei haben wir darauf geachtet, dass die Aktionäre möglichst wenig verwässert werden. Wie in der Mining-Branche üblich werden wir mit Fremdkapital und strategischen Partnern arbeiten. Dabei haben wir gute Wirtschaftlichkeitskennzahlen zu bieten. So beträgt die Relation zwischen dem Net Present Value (NPV, Nettoinventarwert) und dem Capex sehr gute 4 zu 1. Außerdem haben wir die Studie mit sehr konservativen Annahmen erstellen lassen. Als Preis für unser Lithiumkarbonat wurde nur etwa ein Drittel des aktuellen Marktpreises unterstellt. Das lässt viel Raum bei den Kosten wie den Gewinnen. Zudem haben wir eine Jahresproduktion von 20.000 Tonnen Lithiumkarbonat angenommen. Dabei haben wir noch die Möglichkeit, die Ressource deutlich zu vergrößern und die Produktion zu erhöhen. Hier besteht also noch viel Potenzial nach oben.
Kommen wir zur Finanzierung des Projekts zurück. Wie könnte diese konkret aussehen?
Wir haben in unserer Studie noch keinen Off-Take-Partner berücksichtigt. Das ist eine Möglichkeit, um vorab einen Teil der Produktion zu verkaufen, um mit den Mitteln Teile der Finanzierung zu tragen. So könnte ein Partner auch einen Anteil direkt am Unternehmen übernehmen, sagen wir zwischen 15 bis 20 Prozent. Das kann ein strategischer Partner sein. Wir halten uns da alle Optionen offen und gehen dieses Thema noch nicht jetzt an. Wir wollen erst einmal eine Machbarkeitsstudie, eine sogenannte Pre Feasibilty Study (PFS) erstellen, um die Ergebnisse aus unserer Scoping Study noch zu verfeinern. Auch deshalb haben wir ein starkes Team im Hintergrund aufgebaut. So hat unser Board-Mitglied Steve Kesler sein ganzes Berufsleben in der Mining-Branche verbracht und bringt jede Menge Erfahrung vom Kapitalmarkt mit. Steve war beispielsweise CEO von European Lithium und als CEO in Chile für die größten Kupferminen aktiv, unter anderem auch auf Escondida, der größten Kupfermine der Welt.
Wann werden sie die PFS erstellen?
Wir sind schon in den letzten Zügen der Gespräche mit dem Gutachter Worley. Sie bringen die nötige Erfahrung im Bergbau und in der Chemie mit. Wir wollen bald mit den Arbeiten für die Studie beginnen.
Wie geht es denn auf den Projekten nun weiter?
Auf Laguna Verde bauen wir derzeit eine Pilotanlage mit einer Kapazität von einer Tonne pro Monat. So können wir das Material verarbeiten und potenziellen Kunden und Partner zur Analyse zuschicken. Die können sich dann selbst davon überzeugen, dass unser Lithium die hohen Ansprüche an batteriefähiges Material erfüllt. Außerdem fahren wir ein zweites Bohrprogramm auf Laguna Verde und auf Fransisco Basin. Das Ziel ist es, die bestehenden Ressourcen zu vergrößern. Zudem soll ein Teil der inferred Ressource auf das nächste Level Measured & Indicated gehoben werden. Die Bohrergebnisse sollten wir zum Ende des ersten Quartals 2023 erhalten. Im zweiten Quartal wollen wir dann eine aktualisierte Ressourcenstudie veröffentlichen.
Ihr Börsenwert beträgt aktuell rund 65 Mio. US-Dollar. Allein der NPV von Laguna Verde kommt auf mehr als 1,8 Mrd. US-Dollar. Das Kursziel der Analysten liegt um ein Mehrfaches über dem aktuellen Aktienkurs. Wann schließen Sie diese Lücke?
Wir konzentrieren uns darauf, dass Projekt weiter zu de-risken: Die vorgelegte Scoping-Studie ist ein Schritt dazu, ebenso unsere Pilotanlage, die neue Ressource und die geplante PFS. Parallel kümmern wir uns bereits um die nötigen Genehmigungen und arbeiten mit Vertretern der lokalen Bevölkerung zusammen. Und wenn wir das alles gut umsetzen, sollte die Aktie davon profitieren.
Letzte Frage: Wann wollen Sie die Produktion starten?
Laut der vorgelegten Scoping Studie soll die Produktion 2026 starten. Wir hoffen aber, dass wir bereits Ende 2025 loslegen können.
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