WIRTSCHAFT

Steigtechnik mit besonderer Rutschhemmung

Leitern sind in vielen Bereichen unentbehrlich, sei es im Haushalt, in der Industrie, in der Verwaltung, im Facility Management, auf Baustellen oder in der Landwirtschaft. Sie ermöglichen den Zugang zu höher gelegenen Bereichen, die ohne Hilfsmittel nicht erreichbar wären. Der Einsatz von Leitern birgt aber auch Gefahren. Vor allem, wenn sie in feuchter, öliger oder gar schlammiger Umgebung eingesetzt werden. Genau für diese Einsatzbereiche hat KRAUSE sein Produktportfolio um Stehleitern, Podestleitern, Montagetritte, Tankwagenleitern und Glasreinigerleitern mit Stufen der Rutschhemmklasse R13 erweitert.

Rutschhemmklassen R9 bis R13
Die Rutschhemmung ist ein entscheidender Faktor bei der Auswahl von Produkten, insbesondere in Umgebungen, in denen die Gefahr von Stürzen auf rutschigen Oberflächen hoch ist. Die Klassifizierung der Rutschhemmung basiert in der Regel auf international anerkannten Normen, die die Reibung und Haftung der Oberfläche messen.

Die Rutschhemmklassen klassifizieren die Oberflächen von Produkten nach ihrer rutschhemmenden Eigenschaft. Die gebräuchlichste Klassifizierung basiert auf der DIN 51130, die unterschiedliche Neigungen der Testflächen berücksichtigt, um die Rutschhemmung zu bewerten:

R9: Geeignet für Bereiche mit geringer Gefährdung, in denen eine leicht rutschhemmende Oberfläche ausreichend ist, z. B. im Wohnbereich.

R10: Geeignet für Arbeitsstätten oder leichte Industriebereiche, in denen mit Feuchtigkeit oder leichter Verschmutzung zu rechnen ist.

R11: Geeignet für Bereiche mit mittlerer Beanspruchung, wie Küchen oder Bäder, in denen Feuchtigkeit häufig vorkommt.

R12: Geeignet für Bereiche mit erhöhter Gefahr, z. B. Lagerräume oder Werkstätten, in denen mit öligen oder fettigen Bedingungen zu rechnen ist.

R13: Für Bereiche mit sehr hohem Risiko, wie Schlachthöfe oder Brauereien, in denen ölige oder fettige Bedingungen ständig vorhanden sein können.

Wie werden die Rutschhemmungsklassen ermittelt?
Die Bestimmung der Rutschhemmungsklassen R9 bis R13 erfolgt nach der Norm DIN 51130, die eine Prüfung zur Beurteilung der Rutschhemmung von Bodenbelägen unter definierten Bedingungen beschreibt.

Prüfaufbau: Es wird eine geneigte Ebene verwendet, die mit dem zu prüfenden Bodenbelag belegt wird. Der Neigungswinkel der Ebene ist einstellbar.

Prüfbedingungen: Ein Prüfer trägt genormte Arbeitsschuhe und einen Sicherheitsgurt. Auf den Bodenbelag wird ein genormtes Öl-Wasser-Gemisch (Motorenöl) aufgetragen, um eine gleichmäßige Schmierung zu gewährleisten.

Prüfvorgang: Der Prüfer geht auf dem geneigten Bodenbelag in der Abwärtsbewegung. Der Neigungswinkel des Tisches wird schrittweise erhöht. Der Prüfvorgang wird so lange fortgesetzt, bis der Prüfer das Gefühl hat, dass er auf der Oberfläche zu rutschen beginnt.

Bestimmung der Rutschhemmungsklasse: Der kritische Neigungswinkel, bei dem das Rutschen beginnt, wird gemessen. Dieser Neigungswinkel wird dann zur Bestimmung der Rutschhemmungsklasse verwendet. Die Klassen sind folgendermaßen definiert:

R9: Neigungswinkel 6° bis < 10°

R10: Neigungswinkel 10° bis < 19°

R11: Neigungswinkel 19° bis < 27°

R12: Neigungswinkel 27° bis < 35°

R13: Neigungswinkel 35°

Dokumentation: Die Ergebnisse des Tests werden dokumentiert, einschließlich des genauen Neigungswinkels und der zugehörigen Rutschhemmungsklasse. Diese Klassen bieten eine standardisierte Methode zur Bewertung und Vergleichbarkeit der Rutschfestigkeit von Bodenbelägen, was besonders wichtig für die Sicherheit in öffentlichen und gewerblichen Bereichen ist.

Maximale Rutschhemmung für maximale Sicherheit
Das Team der KRAUSE-Produktentwicklung ist stets darauf bedacht, den Anwendern den größtmöglichen Nutzen bei maximaler Arbeitssicherheit zu bieten. So wurden neben den bereits erhältlichen Montagetritten und Tankwagenleitern mit Gitterroststufen die Stehleitern der STABILO-Serie, die Glasreinigerleitern und die Podestleitern um Ausführungen mit R13-Stufen erweitert. Nutzer dieser Leitern bekommen mit der höchsten Rutschhemmklasse maximale Rutschsicherheit geboten. Die selbstreinigenden Stufen mit offenem Lochbild bieten auch unter widrigsten Bedingungen ein Höchstmaß an Sicherheit und sind leicht zu reinigen. Die Profilierung der Stufen verhindert das Festsetzen von Schmutz, Schlamm, Schnee oder Eis, da die Verunreinigungen durch die Löcher fallen. Beim Besteigen der Leitern ist somit eine Selbstreinigungsfunktion gegeben. Im Gegensatz zu vielen anderen auf dem Markt befindlichen R13-Stufen mit zusätzlichen Gummi- oder Kunststoffeinlagen unterliegt die KRAUSE R13-Stufe, die komplett aus Aluminium gefertigt ist, keinem weiteren Verschleiß. Neben den Stufen ist auch die Plattform der einseitigen Stehleiter mit diesen rutschhemmenden Eigenschaften ausgestattet.

Auch KRAUSE Sonderlösungen – speziell an Kundenanforderungen angepasste Zugänge und Arbeitsbühnen – können je nach Bedarf mit Belägen der verschiedenen Rutschhemmklassen ausgestattet werden. Das KRAUSE-Team berät Interessenten gerne bei der Auswahl der geeigneten Klasse. Die Wahl der richtigen Rutschhemmklasse für ein Produkt hängt stark von der spezifischen Einsatzumgebung ab, einschließlich der Art der Verschmutzung und der voraussichtlichen Nutzungshäufigkeit. Auch ein späterer Austausch ist durch das KRAUSE-Baukastensystem bei Bedarf problemlos möglich.

Weitere Sicherheitsmerkmale und Instandhaltung

Neben der Rutschhemmung spielen weitere Sicherheitsmerkmale eine entscheidende Rolle bei der Auswahl und Verwendung von Leitern. Stabile Konstruktionen, zusätzliche Haltegriffe und rutschfeste Leiterfüße sind wichtige Faktoren, die die Sicherheit weiter erhöhen können. Die regelmäßige Wartung und Inspektion von Leitern ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass sie sich in einwandfreiem Zustand befinden. Beschädigungen oder Verschleiß sollten umgehend behoben oder die betroffenen Teile ausgetauscht werden, um das Unfallrisiko zu minimieren.

KRAUSE bietet auch Seminare zur richtigen Benutzung, Wartung und Prüfung von Leitern an. Diese helfen den Anwendern, ein besseres Verständnis für die Sicherheitsanforderungen und den richtigen Umgang mit Leitern, Tritten und Fahrgerüsten zu entwickeln, was langfristig die Arbeitssicherheit erhöht. Ziel der Seminare der KRAUSE-ACADEMY ist es, umfassende Fachkenntnisse zu vermitteln, damit die Teilnehmer die regelmäßige Prüfung und sichere Bereitstellung dieser Arbeitsmittel selbstständig durchführen können.

Neben den Seminaren, die bundesweit in attraktiven Hotels oder direkt im KRAUSE-Werk stattfinden, bieten die Steigtechnik-Profis auch individuell auf Unternehmen zugeschnittene Seminare vor Ort an. Dabei werden die im Unternehmen eingesetzten Steigtechnik-Produkte in das Seminar integriert, um einen maximalen Praxisbezug zu gewährleisten – von der praktischen Durchführung einer Leiterprüfung bis hin zur Montage des vorhandenen Fahrgerüstes. Neben der Ausbildung Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur “Befähigten Person” können die Einzelseminare auch als Unterweisung oder Anwenderschulung für die Nutzer der Steigtechnik sowie als Produktschulung für Händler genutzt werden.

Wer nicht selbst an den Seminaren teilnehmen möchte, kann die regelmäßigen Prüfungen der Steigtechnik auch von den KRAUSE-Spezialisten durchführen lassen. Die Experten übernehmen die Prüfungen nach den gesetzlichen Vorgaben und sorgen dafür, dass alle Arbeitsmittel sicher und einsatzbereit sind. Neben Leitern, Tritten und Fahrgerüsten bietet KRAUSE diesen Service auch für viele weitere Arbeitsmittel wie Sonderlösungen, Regalsysteme, kraftbetätigte Tore sowie ortsfeste elektrische Anlagen und Maschinen an.

Innovationen und Weiterentwicklungen

Die ständige Weiterentwicklung von Materialien und Technologien spielt in der Steigtechnik eine wesentliche Rolle. KRAUSE investiert kontinuierlich in Forschung und Entwicklung, um neue, innovative Lösungen anzubieten, welche Sicherheit und Effizienz weiter steigern. Die Vision von KRAUSE ist es, mit diesen Innovationen die Standards in der Steigtechnik weiter anzuheben und den Anwendern Produkte zu bieten, die nicht nur ihre aktuellen Bedürfnisse erfüllen, sondern auch für zukünftige Anforderungen gerüstet sind.

Das KRAUSE-Werk in Alsfeld/Hessen wurde 1900 gegründet und hat somit eine über 120-jährige Tradition im Bereich der Fertigung und des Vertriebs von Steig- und GerüstSystemen. In dieser Zeit hat sich das dynamisch wachsende Unternehmen zu einer international agierenden Unternehmensgruppe entwickelt. Weitere Produktions- bzw. Vertriebsstätten in Polen, Ungarn und der Schweiz wurden in den letzten Jahren aufgebaut und erweitert.

Firmenkontakt
KRAUSE-Werk GmbH & Co. KG
Wolfgang Jung
Am Kreuzweg 3
36304 Alsfeld
+49 (0) 6631 / 795 – 0
http://www.krause-systems.de

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